er im Duden nach
dem Begriff Ver
einsmanagement
sucht, wird nicht
fündig. Und doch
beschreibt dieser Begriff etwas, das
in tausenden Vereinen tagtäglich pas
siert: die Planung, Organisation und
Steuerung sämtlicher Vereinsaktivi
täten. So definieren es verschiedene
Quellen im Internet – und im Kern trifft
das auch zu.
Doch wer übernimmt diese Aufgaben
eigentlich?
In Sportvereinen liegt die Verantwor
tung traditionell beim Vorstand. Er sorgt
dafür, dass Trainingszeiten organisiert,
Veranstaltungen geplant, Fördergelder
beantragt und Mitglieder betreut werden.
Neben diesen meist ehrenamtlich Enga
gierten gewinnen auch hauptamtlich
Mitarbeitende zunehmend an Bedeutung.
Auch sie übernehmen Managementauf
gaben, entlasten den Vorstand im Alltag
und bringen oftmals Fachwissen ein.
Ist damit jedes Vorstandsmitglied
– oder jede hauptamtliche Fachkraft –
automatisch Vereinsmanager*in?
Wikipedia beschreibt den Vereinsmana
ger als „eine Person, die in einem Verein,
meist einem Sportverein, wesentliche
Sportmanagementfunktionen innehat.“
Demnach trifft das tatsächlich auf viele
zu. Da der Begriff rechtlich nicht geschützt
ist, kann sich theoretisch jede Person so
nennen, die im Verein Leitungs- oder
Organisationsaufgaben übernimmt.
In der Praxis ist Vorstandsarbeit weit
mehr als reine Organisation. Sie bedeu
tet auch, selbst mitanzupacken, wenn
Unterstützung gebraucht wird. In einem
Vorstand treffen dabei ganz unterschied
liche Persönlichkeiten aufeinander: Men
schen mit kaufmännischem Hintergrund,
Trainer
*innen mit Praxiswissen oder Mit
glieder, die einfach „reingewachsen“ sind.
Sie alle bringen individuelle Stärken ein
– aber auch unterschiedliche Wissens
stände, was Führung, Kommunikation und
Vereinsrecht betrifft. Oft übernehmen
sie diese vielfältigen Aufgaben mit viel
Engagement und Lernbereitschaft, aber
ohne besondere Vorkenntnisse.
Genau hier setzt
die Ausbildung zum
DOSB-Vereinsma
nager an, die auch
der Sportbund
Rheinland anbietet.
Diese Qualifizie
rung richtet sich an
alle, die ihre Ver
einsarbeit profes
sioneller gestalten
möchten – egal ob
sie bereits Vor
standsmitglied sind
oder es werden
wollen.
In den Lizenzstufen C und B erwerben
die Teilnehmenden fundierte Kenntnisse
in Bereichen wie Vereinsorganisation,
Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitglie
dergewinnung und Ehrenamtsmanage
ment. Ziel ist es, Vereine zukunftsfähig
aufzustellen und Engagierte fit für die
komplexen Herausforderungen moderner
Vereinsarbeit zu machen.
Wer sich Vereinsmanager*in nennt,
übernimmt weit mehr als Verwaltung:
nämlich Verantwortung für das Vereins
leben. Und auch wenn sich grundsätzlich
jeder den Begriff aneignen kann, sind
sich vermutlich alle einig: Wer eine offi
zielle Vereinsmanager-Lizenz erworben
hat, darf diesen Titel mit Fug und Recht
tragen. ■
Dominik Stuntz
WAS IST EIGENTLICH
VEREINSMANAGEMENT?
Und wer darf sich alles Vereinsmanager*in nennen?
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