06_2025_Sport RLP

er im Duden nach

dem Begriff Ver­

einsmanagement

sucht, wird nicht

fündig. Und doch

beschreibt dieser Begriff etwas, das

in tausenden Vereinen tagtäglich pas­

siert: die Planung, Organisation und

Steuerung sämtlicher Vereinsaktivi­

täten. So definieren es verschiedene

Quellen im Internet – und im Kern trifft

das auch zu.

Doch wer übernimmt diese Aufgaben

eigentlich?

In Sportvereinen liegt die Verantwor­

tung traditionell beim Vorstand. Er sorgt

dafür, dass Trainingszeiten organisiert,

Veranstaltungen geplant, Fördergelder

beantragt und Mitglieder betreut werden.

Neben diesen meist ehrenamtlich Enga­

gierten gewinnen auch hauptamtlich

Mitarbeitende zunehmend an Bedeutung.

Auch sie übernehmen Managementauf­

gaben, entlasten den Vorstand im Alltag

und bringen oftmals Fachwissen ein.

Ist damit jedes Vorstandsmitglied

– oder jede hauptamtliche Fachkraft –

automatisch Vereinsmanager*in?

Wikipedia beschreibt den Vereinsmana­

ger als „eine Person, die in einem Verein,

meist einem Sportverein, wesentliche

Sportmanagementfunktionen innehat.“

Demnach trifft das tatsächlich auf viele

zu. Da der Begriff rechtlich nicht geschützt

ist, kann sich theoretisch jede Person so

nennen, die im Verein Leitungs- oder

Organisationsaufgaben übernimmt.

In der Praxis ist Vorstandsarbeit weit

mehr als reine Organisation. Sie bedeu­

tet auch, selbst mitanzupacken, wenn

Unterstützung gebraucht wird. In einem

Vorstand treffen dabei ganz unterschied­

liche Persönlichkeiten aufeinander: Men­

schen mit kaufmännischem Hintergrund,

Trainer

*innen mit Praxiswissen oder Mit­

glieder, die einfach „reingewachsen“ sind.

Sie alle bringen individuelle Stärken ein

– aber auch unterschiedliche Wissens­

stände, was Führung, Kommunikation und

Vereinsrecht betrifft. Oft übernehmen

sie diese vielfältigen Aufgaben mit viel

Engagement und Lernbereitschaft, aber

ohne besondere Vorkenntnisse.

Genau hier setzt

die Ausbildung zum

DOSB-Vereinsma­

nager an, die auch

der Sportbund

Rheinland anbietet.

Diese Qualifizie­

rung richtet sich an

alle, die ihre Ver­

einsarbeit profes­

sioneller gestalten

möchten – egal ob

sie bereits Vor­

standsmitglied sind

oder es werden

wollen.

In den Lizenzstufen C und B erwerben

die Teilnehmenden fundierte Kenntnisse

in Bereichen wie Vereinsorganisation,

Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitglie­

dergewinnung und Ehrenamtsmanage­

ment. Ziel ist es, Vereine zukunftsfähig

aufzustellen und Engagierte fit für die

komplexen Herausforderungen moderner

Vereinsarbeit zu machen.

Wer sich Vereinsmanager*in nennt,

übernimmt weit mehr als Verwaltung:

nämlich Verantwortung für das Vereins­

leben. Und auch wenn sich grundsätzlich

jeder den Begriff aneignen kann, sind

sich vermutlich alle einig: Wer eine offi­

zielle Vereinsmanager-Lizenz erworben

hat, darf diesen Titel mit Fug und Recht

tragen. ■

Dominik Stuntz

WAS IST EIGENTLICH

VEREINSMANAGEMENT?

Und wer darf sich alles Vereinsmanager*in nennen?

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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 06.2025

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