NEUE WEGE IM EHRENAMT
Drei Vereine zeigen, wie moderne
Vorstandsarbeit funktionieren kann
ereinsarbeit im Wandel: Viele Vereine stehen vor der Herausforderung, Vor
stände zu verjüngen, Strukturen zu modernisieren und das Ehrenamt attrak
tiver zu gestalten. Wir stellen hier drei Vereine vor, die diesen Wandel erfolg
reich angegangen sind. In Gesprächen mit den Verantwortlichen zeigen wir, wie
unterschiedliche Wege zu mehr Engagement, Teamgeist und Zukunftsfähigkeit führen können.
Dominik Stuntz
Sportfreunde Neustadt –
Professionelle Unterstützung
für ein starkes Ehrenamt
Mit rund 1.000 Mitgliedern zählen die
Sportfreunde Neustadt zu den größeren
Mehrspartenvereinen der Region. Doch
auch hier stand der Vorstand in den
Coronajahren vor einer entscheidenden
Frage: Wie lässt sich ehrenamtliche Ver
einsarbeit so gestalten, dass sie für neue,
jüngere Engagierte attraktiv bleibt? Die
Antwort: durch ein frisches Vorstands
team und gezielte Entlastung.
So entstand eine vielfältige Führungs
runde, die nicht nur die Interessen aller
Sparten einbindet, sondern auch neue
Ideen hervorbringt. Eine davon war das
Basketballcamp, das sich inzwischen zu
einem festen Erfolgsprojekt entwickelt
hat – sportlich wie finanziell.
Mit diesen Einnahmen konnte der Ver
ein eine Minijob-Stelle schaffen. Die Mit
arbeiterin übernimmt organisatorische
Aufgaben: Mitgliederverwaltung, För
deranträge, E-Mail-Kommunikation und
Veranstaltungsunterstützung. „Das ent
lastet uns enorm“, sagt Vorsitzender Jan
Schmidt. „Dadurch ist Vorstandsarbeit
weniger zeitaufwendig, und die Hürde für
einen Neueinstieg ist deutlich niedriger.“
Gleichzeitig wurde die Digitalisierung
im Verein vorangetrieben und die Satzung
auf den aktuellen Stand gebracht. Ziel ist
ein System, das auch dann funktioniert,
wenn sich Verantwortliche ändern. „Ein
Verein sollte nie von ein oder zwei Perso
nen abhängig sein – das Grundkonzept
muss selbstlaufend sein“, betont Schmidt,
der diesen Weg auch anderen Vereinen
empfiehlt.
Die Sportfreunde Neustadt zeigen, wie
sich Ehrenamt und Professionalität sinn
voll verbinden lassen – ein Modell, das
Schule machen könnte. ■
Fotos: Schwalbe Trier/Bernd Krämer, Sportfreunde Neustadt
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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 06.2025
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