06_2025_Sport RLP

VfB Baybachhöhe – Drei Vereine,

eine gemeinsame Zukunft

Wenn drei Traditionsvereine ihre Kräfte

bündeln, entsteht mehr als ein neuer

Name – es entsteht ein starkes Zeichen

für Zusammenhalt. Der VfB Gonders­

hausen, der SV Frisch-Auf Beulich und

der SV Morshausen-Beulich wollen sich

2026 offiziell zum VfB Baybachhöhe

zusammenschließen. Der neue Verein ist

bereits gegründet, die Kooperation läuft

auf Hochtouren.

„Wir wollen die Weichen stellen, solange

es uns noch gut geht“, sagt Simon Lang,

Vorsitzender des VfB Gondershausen.

Statt auf eine spätere Notfusion zu war­

ten, haben sich die Verantwortlichen

entschieden, frühzeitig gemeinsam zu

handeln und Ressourcen zu bündeln.

Die bisherigen Erfahrungen sind posi­

tiv: Schon jetzt können Mitglieder die

Angebote der jeweils anderen Vereine

nutzen – die Gemeinschaft wächst zusam­

men, bevor die offizielle Verschmelzung

vollzogen ist.

Alle Mitglieder wurden von Beginn an in

den Prozess eingebunden. Diese offene

Kommunikation hat für hohe Akzeptanz

gesorgt. „Wichtig ist, die Menschen mit­

zunehmen – Kommunikation ist das A und

O“, betont Lang. Das Ergebnis: eine starke

Identifikation mit dem neuen Verein.

Auch strukturell geht der VfB Bay­

bachhöhe neue Wege. Der geschäfts­

führende Vorstand besteht künftig aus

sechs gleichberechtigten Personen, alle

mit BGB-Eintrag. Unterstützt wird der

gesamte Prozess vom Sportbund Rhein­

land, der das Projekt von Beginn an

begleitet.

Ziel ist ein moderner Mehrspartenver­

ein mit rund 700 Mitgliedern und einem

breiten Angebot für alle Altersgruppen.

Neben der Digitalisierung der Vereins­

arbeit soll vor allem die Vielfalt im Brei­

tensport erhalten und ausgebaut werden.

„Wir geben nicht unsere alten Vereine auf“,

sagt Lang, „Wir erhalten sie im neuen

Gewand.“ ■

RV Schwalbe Trier – Mit Teamgeist und

flachen Strukturen zum Erfolg

Als sich 2020 beim Radsportverein

Schwalbe Trier ein Generationenwech­

sel anbahnte, war den Beteiligten schnell

klar: Hier muss mehr passieren, als nur den

langjährigen Vorsitzenden zu ersetzen

– es braucht ein neues System. Statt der

klassischen Struktur mit einem 1. Vorsit­

zenden entschieden sich die Engagierten

um Jannik Schabio, heute geschäftsfüh­

render Vorstand für Sport & Entwicklung,

für ein gleichberechtigtes Viererteam mit

klar verteilten Ressorts. Alle sind auch im

BGB-Vorstand eingetragen – Verantwor­

tung wird geteilt, nicht delegiert.

Die Idee dazu entstand, als Scha­

bio an einer Weiterbildung für Ver­

einsmanager teilnahm. „Junge Leute

engagieren sich lieber, wenn die

Strukturen weniger hierarchisch sind“,

berichtet er aus eigener Erfahrung.

Das Konzept ging auf: 2015 zählte

Schwalbe Trier rund 150 Mitglieder, heute

sind es mehr als doppelt so viele. Der neue

Vorstand setzte stärker auf Breitensport

– gemeinsame Ausfahrten, die auch Nicht­

mitgliedern offenstehen, sorgten für viele

Neueintritte. Auch in der Stadt Trier hat der

Verein seine Sichtbarkeit erhöht – begin­

nend mit der Deutschlandtour 2018, bei der

Trier Etappenort war. Seitdem organisiert

Schwalbe Trier regelmäßig Radrennen in

der Innenstadt und kommt so direkt zu

den Menschen.

Digitalisierung spielt ebenfalls eine

große Rolle. Interne Abläufe, Kommuni­

kation und Öffentlichkeitsarbeit wurden

modernisiert. Die Zukunftsziele sind ehr­

geizig: ein Pumptrack in Kooperation mit

der Stadt Trier, die Weiterentwicklung der

eigenen Radrennen – und der Einstieg

in die Rad-Bundesliga im kommenden

Jahr. ■

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