ie Qualifizierung und Beratung
von Vereinsführungskräften
gehören
heute
selbstver
ständlich zum festen Bestandteil der
Verbandsarbeit – auch im Sportbund
Rheinland. Was heute zum Kerngeschäft
zählt, war vor gut zwei Jahrzehnten
beim SBR noch Neuland. Bis Anfang
der 2000er-Jahre richteten sich die
Aus- und Fortbildungsangebote des
SBR ausschließlich an Personen, die
aktiv in der Sportpraxis tätig waren.
Den entscheidenden Impuls setzte das
vom damaligen SBR-Geschäftsführer
Dr. Christoph Niessen initiierte „Son
derprogramm Vereinsentwicklung und
Vereinsberatung“. Ursprünglich als zeit
lich begrenztes Projekt geplant, traf es
genau den Nerv der Zeit – und den vieler
Vereinsvorstände. Steigende rechtliche
Anforderungen im Steuer- und Sozialver
sicherungsrecht, zunehmende Konkurrenz
durch kommerzielle Sportanbieter sowie
die wachsende Schwierigkeit, ehrenamt
lich Engagierte zu gewinnen, machten
deutlich: Vereinsführung braucht mehr
Unterstützung, Wissen und Austausch.
Die Resonanz ließ nicht lange auf sich
warten: Bereits im ersten Jahr nahmen
über 1.000 Teilnehmende die neuen Qua
lifizierungsangebote wahr, im darauf
folgenden Jahr waren es fast 1.900. Der
Erfolg zeigte deutlich, dass der Bedarf
enorm war. So wurde das Sonderpro
gramm 2003 zur „SBR-Management-
Akademie“ weiterentwickelt – unter der
Leitung von Barbara Berg und mit einem
klaren Ziel: ein breites, praxisnahes Wei
terbildungsangebot für Vereinsführungs
kräfte, von kompakten Kurzseminaren vor
Ort bis hin zu kompletten Lehrgängen zum
Vereinsmanager.
Was damals als kleine Idee begann,
hat sich bis heute zu einer echten Erfolgs
geschichte entwickelt. Jährlich nehmen
jährlich rund 1.200 Personen an den Aus-
und Fortbildungsmaßnahmen der SBR-
Management-Akademie teil, und aktu
ell befinden sich etwa 250 ausgebildete
Vereinsmanagerinnen und -manager in
der Bezuschussung des SBR. Ein breites
Netzwerk erfahrener Referentinnen und
Referenten sorgt dabei für hohe Qualität
und aktuelle Inhalte.
Auch thematisch hat sich die Akade
mie stetig weiterentwickelt. Neben der
Qualifizierung ist die Vereinsberatung
heute eine gleichberechtigte Säule des
Angebots. Ob Vorstandsklausuren, Stra
tegieworkshops oder individuelle Bera
tungen vor Ort – die große Nachfrage
nach maßgeschneiderten Lösungen zeigt,
wie vielfältig und komplex Vereinsarbeit
inzwischen geworden ist.
Was die SBR-Management-Akademie
heute ausmacht und welche Leistungen
und Angebote sie im Portfolio hat, erfahrt
ihr auf den Seiten 16 und 17. ■
Dominik Stuntz
ich habe es mit vollem körperlichem und
verbalem Einsatz getan. Weyer war ein
Polterer, auch an diesem Tag. Das sei das
Ende des Ehrenamtes, meinte er. Es hätte
nicht viel gefehlt und er hätte gesagt, ich
sei zu jung, um das zu begreifen.
Wir sind, wie auch bei anderen Themen
in der Auseinandersetzung mit dem DSB,
unserem Denken treu geblieben. Zu Willi
Weyer, der Rheinland-Pfalz später als
Präsident des DSB oft und gerne besuchte,
hatte ich im Laufe der Jahre ein sehr ver
trauensvolles Verhältnis. Ich weiß noch
gut, dass ich ihn einmal fragte, ob er
nicht in Rheinland-Pfalz die Verleihung
der Lizenzen an Organisationsleiter über
nehmen wolle. Da ließ er seinem kraft
vollen westfälischen Lachen freien Lauf.
Die Rheinland-Pfälzer schreckten den
noch nicht zurück. Am 2. Juni 1973 fand die
erste Ausbildung statt. Mit eigenen Lizen
zen des LSB. Viele weitere Ausbildungen
folgten und bald gab der DSB nach. Immer
mehr Landessportbünde waren von der
Idee überzeugt. Die Ausbildung von Füh
rungskräften für Vereine und Verbände
wurde ein Erfolgsmodell. ■
Hans-Peter Schössler
SBR MANAGEMENT-
AKADEMIE BLICKT AUF
ÜBER 20 ERFOLGREICHE
JAHRE ZURÜCK
39
SPORT RHEINLAND-PFALZ | 06.2025
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