06_2025_Sport RLP

ie Qualifizierung und Beratung

von Vereinsführungskräften

gehören

heute

selbstver­

ständlich zum festen Bestandteil der

Verbandsarbeit – auch im Sportbund

Rheinland. Was heute zum Kerngeschäft

zählt, war vor gut zwei Jahrzehnten

beim SBR noch Neuland. Bis Anfang

der 2000er-Jahre richteten sich die

Aus- und Fortbildungsangebote des

SBR ausschließlich an Personen, die

aktiv in der Sportpraxis tätig waren.

Den entscheidenden Impuls setzte das

vom damaligen SBR-Geschäftsführer

Dr. Christoph Niessen initiierte „Son­

derprogramm Vereinsentwicklung und

Vereinsberatung“. Ursprünglich als zeit­

lich begrenztes Projekt geplant, traf es

genau den Nerv der Zeit – und den vieler

Vereinsvorstände. Steigende rechtliche

Anforderungen im Steuer- und Sozialver­

sicherungsrecht, zunehmende Konkurrenz

durch kommerzielle Sportanbieter sowie

die wachsende Schwierigkeit, ehrenamt­

lich Engagierte zu gewinnen, machten

deutlich: Vereinsführung braucht mehr

Unterstützung, Wissen und Austausch.

Die Resonanz ließ nicht lange auf sich

warten: Bereits im ersten Jahr nahmen

über 1.000 Teilnehmende die neuen Qua­

lifizierungsangebote wahr, im darauf­

folgenden Jahr waren es fast 1.900. Der

Erfolg zeigte deutlich, dass der Bedarf

enorm war. So wurde das Sonderpro­

gramm 2003 zur „SBR-Management-

Akademie“ weiterentwickelt – unter der

Leitung von Barbara Berg und mit einem

klaren Ziel: ein breites, praxisnahes Wei­

terbildungsangebot für Vereinsführungs­

kräfte, von kompakten Kurzseminaren vor

Ort bis hin zu kompletten Lehrgängen zum

Vereinsmanager.

Was damals als kleine Idee begann,

hat sich bis heute zu einer echten Erfolgs­

geschichte entwickelt. Jährlich nehmen

jährlich rund 1.200 Personen an den Aus-

und Fortbildungsmaßnahmen der SBR-

Management-Akademie teil, und aktu­

ell befinden sich etwa 250 ausgebildete

Vereinsmanagerinnen und -manager in

der Bezuschussung des SBR. Ein breites

Netzwerk erfahrener Referentinnen und

Referenten sorgt dabei für hohe Qualität

und aktuelle Inhalte.

Auch thematisch hat sich die Akade­

mie stetig weiterentwickelt. Neben der

Qualifizierung ist die Vereinsberatung

heute eine gleichberechtigte Säule des

Angebots. Ob Vorstandsklausuren, Stra­

tegieworkshops oder individuelle Bera­

tungen vor Ort – die große Nachfrage

nach maßgeschneiderten Lösungen zeigt,

wie vielfältig und komplex Vereinsarbeit

inzwischen geworden ist.

Was die SBR-Management-Akademie

heute ausmacht und welche Leistungen

und Angebote sie im Portfolio hat, erfahrt

ihr auf den Seiten 16 und 17. ■

Dominik Stuntz

ich habe es mit vollem körperlichem und

verbalem Einsatz getan. Weyer war ein

Polterer, auch an diesem Tag. Das sei das

Ende des Ehrenamtes, meinte er. Es hätte

nicht viel gefehlt und er hätte gesagt, ich

sei zu jung, um das zu begreifen.

Wir sind, wie auch bei anderen Themen

in der Auseinandersetzung mit dem DSB,

unserem Denken treu geblieben. Zu Willi

Weyer, der Rheinland-Pfalz später als

Präsident des DSB oft und gerne besuchte,

hatte ich im Laufe der Jahre ein sehr ver­

trauensvolles Verhältnis. Ich weiß noch

gut, dass ich ihn einmal fragte, ob er

nicht in Rheinland-Pfalz die Verleihung

der Lizenzen an Organisationsleiter über­

nehmen wolle. Da ließ er seinem kraft­

vollen westfälischen Lachen freien Lauf.

Die Rheinland-Pfälzer schreckten den­

noch nicht zurück. Am 2. Juni 1973 fand die

erste Ausbildung statt. Mit eigenen Lizen­

zen des LSB. Viele weitere Ausbildungen

folgten und bald gab der DSB nach. Immer

mehr Landessportbünde waren von der

Idee überzeugt. Die Ausbildung von Füh­

rungskräften für Vereine und Verbände

wurde ein Erfolgsmodell. ■

Hans-Peter Schössler

SBR MANAGEMENT-

AKADEMIE BLICKT AUF

ÜBER 20 ERFOLGREICHE

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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 06.2025

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