Larissa Rohr
(IdS-Referentin für die Region
Rheinhessen)
Ich engagiere mich für „Integration
durch Sport“, weil ich überzeugt bin,
dass Teilhabe nicht vom Kontostand,
Wohnort oder Bildungshintergrund ab-
hängen darf. Viele Menschen erleben
tagtäglich strukturelle Hürden – sei es
beim Zugang zu Bildung, im Kontakt
mit Behörden oder schlicht in der Frage,
ob sie sich willkommen fühlen. Gerade
in der aktuellen politischen Stimmung,
in der rechte Narrative lauter werden,
braucht es sichtbare Gegenpole. Ver-
eine sind für mich genau das: Orte, an
denen Menschen mit ganz unterschied-
lichen Hintergründen zusammenkom-
men – unabhängig von Herkunft, Ein-
kommen oder Status. Oft sind sie einer
der wenigen sozialen Treffpunkte im
Quartier, wo Vertrauen wachsen kann,
wo Zugehörigkeit entsteht. Mein Job ist
es, diese Vereine zu unterstützen, damit
ihre Ideen nicht an Anträgen, Fristen
oder fehlenden Mitteln scheitern.
Mich treibt es an, wenn ich sehe, dass
Projekte genau dort wirken, wo sonst
wenig ankommt. Dass Jugendliche sich
gesehen fühlen, Eltern mitgestalten,
und Vereine merken: „Wir machen einen
Unterschied.“
Milan Kocian
(IdS-Referent für die Region
Rheinland)
Als ehemaliger Leistungssportler mit
Migrationshintergrund habe ich die
Herausforderungen von Integration
persönlich erlebt und verstanden. Diese
Erfahrungen halfen mir maßgeblich bei
meiner Tätigkeit im Landessportbund
Rheinland-Pfalz im Bereich Integration
durch Sport. Der Sport bot mir nicht
nur eine berufliche Perspektive, son-
dern auch eine Plattform, um anderen
Menschen auf unbürokratische Weise
Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen.
Besonders beeindruckte mich, wie leicht
sich über den Sport Sprachbarrieren
abbauen und Vorurteile überwinden
lassen. Mein Engagement ermöglichte
mir den Kontakt zu vielen Kulturen, was
meine soziale Intelligenz und mein Ver-
ständnis für Vielfalt stark prägte. Dank-
barer Rückhalt aus der Gesellschaft und
das positive Feedback der Menschen
sind für mich der größte Erfolg meiner
Arbeit. Ich weiß jetzt ganz genau, wie
wichtig das gegenseitige Verständ-
nis, die Hilfsbereitschaft, der Respekt
gegenüber den anderen Menschen,
aber auch die Freiheit, der Frieden und
die Demokratie für friedliches Miteinan-
der sind.
Simone Kunz
(Trainerin vom TuS Tiefenstein)
Integration ist für mich keine Besonder-
heit, sondern Normalität in unserem
Verein. Jeder darf bei uns Tischtennis
spielen. Da braucht man erst mal nicht
viel zu sprechen. Der Spaß steht im
Vordergrund. Wer Hilfe benötigt, wird
unterstützt.
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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 05.2025
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