05_2025_Sport RLP

Larissa Rohr

(IdS-Referentin für die Region

Rheinhessen)

Ich engagiere mich für „Integration

durch Sport“, weil ich überzeugt bin,

dass Teilhabe nicht vom Kontostand,

Wohnort oder Bildungshintergrund ab-

hängen darf. Viele Menschen erleben

tagtäglich strukturelle Hürden – sei es

beim Zugang zu Bildung, im Kontakt

mit Behörden oder schlicht in der Frage,

ob sie sich willkommen fühlen. Gerade

in der aktuellen politischen Stimmung,

in der rechte Narrative lauter werden,

braucht es sichtbare Gegenpole. Ver-

eine sind für mich genau das: Orte, an

denen Menschen mit ganz unterschied-

lichen Hintergründen zusammenkom-

men – unabhängig von Herkunft, Ein-

kommen oder Status. Oft sind sie einer

der wenigen sozialen Treffpunkte im

Quartier, wo Vertrauen wachsen kann,

wo Zugehörigkeit entsteht. Mein Job ist

es, diese Vereine zu unterstützen, damit

ihre Ideen nicht an Anträgen, Fristen

oder fehlenden Mitteln scheitern.

Mich treibt es an, wenn ich sehe, dass

Projekte genau dort wirken, wo sonst

wenig ankommt. Dass Jugendliche sich

gesehen fühlen, Eltern mitgestalten,

und Vereine merken: „Wir machen einen

Unterschied.“

Milan Kocian

(IdS-Referent für die Region

Rheinland)

Als ehemaliger Leistungssportler mit

Migrationshintergrund habe ich die

Herausforderungen von Integration

persönlich erlebt und verstanden. Diese

Erfahrungen halfen mir maßgeblich bei

meiner Tätigkeit im Landessportbund

Rheinland-Pfalz im Bereich Integration

durch Sport. Der Sport bot mir nicht

nur eine berufliche Perspektive, son-

dern auch eine Plattform, um anderen

Menschen auf unbürokratische Weise

Zugang zur Gesellschaft zu ermöglichen.

Besonders beeindruckte mich, wie leicht

sich über den Sport Sprachbarrieren

abbauen und Vorurteile überwinden

lassen. Mein Engagement ermöglichte

mir den Kontakt zu vielen Kulturen, was

meine soziale Intelligenz und mein Ver-

ständnis für Vielfalt stark prägte. Dank-

barer Rückhalt aus der Gesellschaft und

das positive Feedback der Menschen

sind für mich der größte Erfolg meiner

Arbeit. Ich weiß jetzt ganz genau, wie

wichtig das gegenseitige Verständ-

nis, die Hilfsbereitschaft, der Respekt

gegenüber den anderen Menschen,

aber auch die Freiheit, der Frieden und

die Demokratie für friedliches Miteinan-

der sind.

Simone Kunz

(Trainerin vom TuS Tiefenstein)

Integration ist für mich keine Besonder-

heit, sondern Normalität in unserem

Verein. Jeder darf bei uns Tischtennis

spielen. Da braucht man erst mal nicht

viel zu sprechen. Der Spaß steht im

Vordergrund. Wer Hilfe benötigt, wird

unterstützt.

17

SPORT RHEINLAND-PFALZ | 05.2025

TOPTHEMA