Auch sportlich geht sein Weg weiter:
In Syrien besaß Nassar einen A-Trainer-
schein – in Deutschland wurde dieser
nicht anerkannt. Also startete er noch
einmal von vorn, legte in diesem Jahr die
D-Lizenz ab und plant bereits nächstes
Jahr die C-Ausbildung. „Inhaltlich war das
für mich nichts Neues. Die größte Her-
ausforderung war die Sprache“, sagt er.
Sogar die Schiedsrichterprüfung hat er
erfolgreich abgelegt, auch wenn er sich
die Fragen bis heute im Kopf ins Arabische
übersetzen muss.
Für den Verein ist das eine finanzielle
Herausforderung. „Wir haben nur ein
begrenztes Budget und sparen jetzt
schon für seine C-Trainerausbildung“,
erklärt Kunz. Doch die Devise lautet:
„Wenn man ein Ziel hat, findet man einen
Weg.“ Die Abteilungsleitung hat sie vor
kurzem an ihren Mann abgegeben. Sie
selbst ist inzwischen „nur noch“ Traine-
rin und Spielerin beim TuS Tiefenstein,
engagiert sich aber weiterhin stark für
den Tischtennissport: Im Vorstand des
Tischtenniskreises Kreuznach-Birkenfeld
ist sie zuständig für den Nachwuchscup
und die Minimeisterschaften.
Unterstützung durch „Integration
durch Sport“
Unterstützung erhält der Verein dabei
auch durch „Integration durch Sport“ (IdS).
Der Verein ist das zweite Jahr bei IdS als
Mikroprojekt dabei. Myla Blumenkamp
vom IdS-Team vom Landessportbund
Rheinland-Pfalz erinnert sich an die erste
Begegnung: „Ich habe mir hier ein Training
angeschaut und war erstmal überrascht,
wie viele Menschen in eine Sporthalle
passen“. Das Programm unterstützt unter
anderem bei den Übungsleiter-Kosten
von Ibrahim Nassar finanziell. Und wer
weiß, vielleicht wird der TuS Tiefenstein
auch in Zukunft zum Stützpunktverein.
Der Verein jedenfalls hat noch viele
Pläne – sportlich und gesellschaftlich.
Doch egal, welche Klasse die Teams errei-
chen oder welche Auszeichnungen noch
folgen: Das Wichtigste bleibt, dass in Tie-
fenstein alle gemeinsam an der Platte
stehen – denn Tischtennis verbindet! ■
Dominik Stuntz
Fotos: Sportbund Rheinland
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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 05.2025
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