SPORTTALENTE
MACHEN IHREM
NAMEN ALLE EHRE
Junger Verein aus Koblenz steht
für Integration und Erfolge
n Valeriy Gerasymenkos Leben
dreht sich fast alles um den
Sport. Wenn man ihn in der Halle
der Sporttalente Koblenz erlebt,
merkt man sofort: Hier ist einer
mit Herzblut bei der Sache. Vor sieben
Jahren hat der Koblenzer den Verein
gegründet, der heute Kickboxen, Karate
und Sambo – eine vielseitige Selbstver-
teidigungstechnik – anbietet. Gerasy-
menko ist Vereinsvorsitzender, Trainer
und Ansprechpartner in Personalunion,
kurz: das „Mädchen für alles“.
»
QR-Code
scannen
für mehr Infos
und Kontakt
zum Verein
Ein Wagnis – denn das deutsche Ver-
einsrecht war ihm fremd. „Im ersten Jahr
hatte ich Unterstützung, seitdem mache
ich alles allein“, erzählt er. Ob Anträge,
Zuschüsse oder Mitgliedsverwaltung:
Bürokratie ist für Gerasymenko kein
Fremdwort mehr, sondern tägliche Rea-
lität.
Mit der Gründung der Sporttalente
Koblenz setzte Gerasymenko auch von
Anfang an ein klares Zeichen: Der Verein
sollte mehr sein als ein Ort für Sport. Von
Beginn an war die Integrationsarbeit ein
Schwerpunkt der täglichen Arbeit. Wich-
tige Unterstützung fand er im Programm
„Integration durch Sport“ des Landes-
sportbundes Rheinland-Pfalz. Neben
finanziellen Zuschüssen, von denen
unter anderem neues Trainingsmaterial
angeschafft werden konnte, steht ihm
Programmreferent Milan Kocian als fes-
ter Ansprechpartner zur Seite. „Ich kenne
Valeriy schon lange – er weiß, dass er
sich jederzeit bei mir melden kann“, sagt
Kocian.
Heute zählt der Verein rund 80 aktive
Mitglieder. Etwa 90 Prozent von ihnen
haben einen Migrationshintergrund,
viele kommen – wie ihr Trainer – aus der
Ukraine. Andere haben russische, kasa-
chische, rumänische, arabische oder auch
deutsche Wurzeln. Konflikte aufgrund
dieser Vielfalt? Fehlanzeige. „Wir legen
hier großen Wert auf Disziplin, Konzent-
ration, Höflichkeit und Respekt“, betont
Gerasymenko. Wer eine Trainingseinheit
miterlebt, spürt sofort: Diese Werte sind
nicht bloß Worte, sondern prägen den
Umgang der Kinder und Jugendlichen
miteinander.
Fotos: Sportbund Rheinland
TOPTHEMA
32