Das Positionspapier trifft einen entschei-
denden Punkt: Integration gelingt nicht
durch Worte allein, sondern durch gelebte
Begegnung im Alltag. Kaum ein Bereich
leistet dafür so viel wie der Sport. Ver-
eine schaffen Räume, in denen Herkunft,
Sprache oder Religion in den Hintergrund
treten und gemeinsames Miteinander
zählt. Diese Brückenbauer-Funktion ist
für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
unverzichtbar.
Gerade in Zeiten zunehmender Pola-
risierung und einer spürbaren gesell-
schaftlichen Verunsicherung ist es von
zentraler Bedeutung, die Integrations-
kraft des Sports nicht zu schwächen. Das
Programm „Integration durch Sport“ hat
in den letzten Jahrzehnten gezeigt, wie
nachhaltig und erfolgreich es wirkt und
das auf einer Basis, die weitgehend von
ehrenamtlichem Engagement getragen
wird. Dieses Engagement verdient nicht
nur Anerkennung, sondern auch verläss-
liche Unterstützung.
Die im Papier formulierten
Forderungen teile ich ausdrücklich:
1. Gesellschaftlicher Zusammenhalt vor
parteipolitischem Kalkül: Wer Inte-
gration ernst meint, muss deutlich
machen, dass Offenheit und Vielfalt
Grundpfeiler unserer Demokratie
sind.
2. Sicherung der Infrastruktur: Sport-
vereine brauchen Ressourcen, um
ihre Arbeit langfristig und verläss-
lich zu planen. Kürzungen im Bun-
deshaushalt gefährden nicht nur
Projekte, sondern das Fundament
gesellschaftlicher Integration.
3. Investition in Prävention: Jeder Euro,
der heute in den Sport als Integ-
rationsmotor fließt, spart morgen
hohe Kosten, die gesellschaftliche
Spaltung und soziale Konflikte ver-
ursachen würden.
4. Stärkung der Praxisperspektive: Die
Erfahrungen der Ehrenamtlichen und
Vereine vor Ort sind eine unverzicht-
bare Grundlage für kluge Entschei-
dungen in der Integrationspolitik.
Als Staatssekretär für Integration
in Rheinland-Pfalz setze ich mich mit
Nachdruck dafür ein, dass die Rahmen-
bedingungen geschaffen werden, die es
dem Programm „Integration durch Sport“
ermöglichen, auch in Zukunft seine her-
ausragende Arbeit zu leisten. Das bedeu-
tet: Verlässliche Finanzierung, stärkere
politische Rückendeckung und eine klare
Botschaft, dass Sport ein integraler
Bestandteil der Integrationspolitik bleibt.
Wer Integration will, muss
den Sport stärken.
Rheinland-Pfalz wird diesen Weg kon-
sequent weitergehen, im Schulterschluss
mit den Vereinen, den Engagierten und
allen, die für eine offene Gesellschaft ein-
stehen. ■
„WER INTEGRATION WILL,
MUSS DEN SPORT STÄRKEN“
Stellungnahme des Staatssekretärs für
Integration in Rheinland-Pfalz, Janosch Littig
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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 05.2025
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