05_2025_Sport RLP

Das Positionspapier trifft einen entschei-

denden Punkt: Integration gelingt nicht

durch Worte allein, sondern durch gelebte

Begegnung im Alltag. Kaum ein Bereich

leistet dafür so viel wie der Sport. Ver-

eine schaffen Räume, in denen Herkunft,

Sprache oder Religion in den Hintergrund

treten und gemeinsames Miteinander

zählt. Diese Brückenbauer-Funktion ist

für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

unverzichtbar.

Gerade in Zeiten zunehmender Pola-

risierung und einer spürbaren gesell-

schaftlichen Verunsicherung ist es von

zentraler Bedeutung, die Integrations-

kraft des Sports nicht zu schwächen. Das

Programm „Integration durch Sport“ hat

in den letzten Jahrzehnten gezeigt, wie

nachhaltig und erfolgreich es wirkt und

das auf einer Basis, die weitgehend von

ehrenamtlichem Engagement getragen

wird. Dieses Engagement verdient nicht

nur Anerkennung, sondern auch verläss-

liche Unterstützung.

Die im Papier formulierten

Forderungen teile ich ausdrücklich:

1. Gesellschaftlicher Zusammenhalt vor

parteipolitischem Kalkül: Wer Inte-

gration ernst meint, muss deutlich

machen, dass Offenheit und Vielfalt

Grundpfeiler unserer Demokratie

sind.

2. Sicherung der Infrastruktur: Sport-

vereine brauchen Ressourcen, um

ihre Arbeit langfristig und verläss-

lich zu planen. Kürzungen im Bun-

deshaushalt gefährden nicht nur

Projekte, sondern das Fundament

gesellschaftlicher Integration.

3. Investition in Prävention: Jeder Euro,

der heute in den Sport als Integ-

rationsmotor fließt, spart morgen

hohe Kosten, die gesellschaftliche

Spaltung und soziale Konflikte ver-

ursachen würden.

4. Stärkung der Praxisperspektive: Die

Erfahrungen der Ehrenamtlichen und

Vereine vor Ort sind eine unverzicht-

bare Grundlage für kluge Entschei-

dungen in der Integrationspolitik.

Als Staatssekretär für Integration

in Rheinland-Pfalz setze ich mich mit

Nachdruck dafür ein, dass die Rahmen-

bedingungen geschaffen werden, die es

dem Programm „Integration durch Sport“

ermöglichen, auch in Zukunft seine her-

ausragende Arbeit zu leisten. Das bedeu-

tet: Verlässliche Finanzierung, stärkere

politische Rückendeckung und eine klare

Botschaft, dass Sport ein integraler

Bestandteil der Integrationspolitik bleibt.

Wer Integration will, muss

den Sport stärken.

Rheinland-Pfalz wird diesen Weg kon-

sequent weitergehen, im Schulterschluss

mit den Vereinen, den Engagierten und

allen, die für eine offene Gesellschaft ein-

stehen. ■

„WER INTEGRATION WILL,

MUSS DEN SPORT STÄRKEN“

Stellungnahme des Staatssekretärs für

Integration in Rheinland-Pfalz, Janosch Littig

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SPORT RHEINLAND-PFALZ | 05.2025

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